Komma vor als: wann ist es notwendig?

Ein Komma vor als kann richtig oder falsch sein.
Ein Komma vor als kann richtig oder falsch sein.

Wann muss ein Komma vor als stehen? Diese Frage beschäftig viele, die in der Freizeit, während dem Studium oder bei der Arbeit Texte verfassen.

Um die Frage zu klären, erläutere ich im Folgenden, welche Aufgaben „als“ in einem Satz übernehmen kann und wann Du ein Komma setzen musst.

Konjunktion oder Vergleich: wann du ein Komma setzen musst

In einem Satz kann das Wort „als“ verschiedene Funktionen übernehmen. Zum einen zeigt es sich als Konjunktion, die Haupt- und Nebensätze miteinander verbindet. Zum anderen dient es als vergleichendes Wort, das Vergleiche mit oder ohne Verb einleitet.

Abhängig von der Funktion, die das Wort „als“ in einem Satz übernimmt, lässt sich folgende Kommaregel festhalten:

Leitet „als“ einen untergeordneten Satz oder einen Vergleich mit Verb ein, musst Du ein Komma setzen. Leitet „als“ einen Vergleich ohne Verb ein, musst Du kein Komma setzen.

Konjunktion: Komma vor als

Tritt „als“ in einem Satz als Konjunktion auf, so musst Du ein Komma setzen. Du erkennst die Funktion als Bindewort, wenn ein untergeordneter Satz mit einem übergeordneten Satz verbunden wird. Kurz gesagt: „als“ leitet einen Nebensatz ein.

Tipp: Dieselbe Kommaregel gilt, wenn die Konjunktion „sodass“ einen Nebensatz einleitet.

Bei diesem Nebensatz kann es sich entweder um einen temporalen oder um einen vergleichenden Nebensatz handeln. Darüber hinaus kann die Konjunktion „als“ auch eine Infinitivgruppe einleiten, die sich an der Kombination eines Verbs in der Grundform mit dem Wort „zu“ erkennen lässt.

Beispiele für die Kommasetzung bei einem temporalen Nebensatz:

  • Als ich heute Morgen aufstand, dachte ich zuerst an Kaffee.
  • Ich dachte zuerst an Kaffee, als ich heute Morgen aufstand.

Beispiele für die Kommasetzung bei einem vergleichenden Nebensatz:

  • Die Sonne ging viel schneller unter, als ich gedacht hatte.
  • Der Kürbis war viel schwerer, als ich angenommen hatte.

Beispiele für die Kommasetzung bei einer Infinitivgruppe:

  • Es ist besser, bei schönem Wetter rauszugehen, als drin zu bleiben.
  • Bei schönem Wetter rauszugehen, ist besser, als drin zu bleiben.

Vergleich: kein Komma vor als

Leitet das Wort „als“ einen Vergleich ein, so musst Du kein Komma setzen, wenn der Vergleich kein weiteres Verb beinhaltet:

  • Am Tag ist es heller als in der Nacht.
  • Blaubeeren schmecken besser als Himbeeren und Erdbeeren.
  • Hortensien haben größere Blüten als Veilchen.

Dasselbe gilt, wenn du mit „als“ einen Umstand genauer erläutern möchtest:

  • Als Texter verfasse ich Texte.
  • Als Kletterpflanze rankt Efeu an nahezu jeder Oberfläche in die Höhe.
  • Als Mittagessen wird eine Mahlzeit während der Mittagszeit bezeichnet.

Weiterführender Tipp: Eine ganz ähnliche Sprachfrage, die sich mit der Kommasetzung bei „meiner Meinung nach“ beschäftigt, beantworte ich in einem weiteren Beitrag.